Aktionärsbrief

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre

Es freut uns, Sie über das Jahres­ergebnis 2021 von Cembra zu informieren. Während die Beendigung der Partner­schaft mit Migros ein Rück­schlag ist, haben wir ein robustes Ge­schäftsergebnis und einen Rekord­gewinn von CHF 161.5 Millionen erzielt. Die Eigenkapi­talrendite lag bei 13.9%. Mit einer Tier 1-Kapital­quote von 18.9% sind wir sehr gut kapita­lisiert. Der General­versam­mlung wird eine um CHF 0.10 erhöhte Dividende von CHF 3.85 pro Aktie vor­geschlagen.

Die robuste Entwicklung in allen Geschäfts­feldern und unsere ausgezeichnete Verlust­quote ermöglichen uns, in einem heraus­fordernden Umfeld einen Rekord­gewinn auszuweisen. Während die Beendigung der Partner­schaft mit Migros ein Rückschlag ist, der sich in der enttäuschenden Kursentwicklung der Aktie im Jahr 2021 widerspiegelt, konnten wir erfolgreich neue Partner in den Bereichen Kredit­karten und Buy Now Pay Later gewinnen. Wir konzentrieren uns voll auf die Umsetzung unserer aktualisierten Strategie.

Robuste Geschäfts­entwicklung

Die gesamten Netto­forderungen gegenüber Kunden per 31. Dezember 2021 beliefen sich auf CHF 6.2 Milliarden. Dies entspricht einem Rückgang von 1% gegenüber dem Ende des Vorjahres.

Im Privatkredit­geschäft stabilisierten sich die Forde­rungen im zweiten Halbjahr. Der Rückgang der Forderungen um 5% auf CHF 2.3 Milliarden im Gesamtjahr war hauptsächlich auf die aufgrund von Covid-19 tiefere Nachfrage und die vorsichtige Zeichnungs­politik im Neugeschäft zurückzuführen. Infolge des Rückgangs der Forderungen nahm der Zins­ertrag im Privat­kredit­geschäft um 11% auf CHF 169.4 Millionen ab, bei einer Rendite von 7.0%.

Die Netto­forderungen gegenüber Kunden im Bereich Fahrzeug­finanzierungen nahmen um 1% auf CHF 2.8 Milliarden ab. Der Zinsertrag erhöhte sich um 1% auf CHF 130.1 Millionen, bei einer Rendite von 4.6%.

Im Kreditkarten­geschäft erhöhten sich die Netto­forderungen um 6% auf CHF 1.0 Milliarden, als Folge der Erholung im zweiten Quartal. Der Zinsertrag im Karten­geschäft erhöhte sich leicht um 1% auf CHF 84.5 Millionen. Die Rendite lag bei 8.4%. Die Transaktions­volumina erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 13%, hauptsächlich aufgrund höherer Ausgaben im Inland. Die Anzahl herausgegebener Karten nahm weiter zu, im Jahres­vergleich um 4% auf 1'068'000 Karten.

Neue Partner und profitables Wachstum bei Swissbilling

Im Jahr 2021 setzte Cembras Tochter­gesellschaft Swissbilling ihr profitables Wachstum fort. Sie setzte erfolg­reich neue Buy Now Pay Later (BNPL)-Lösungen für IKEA und andere Partner um. Swissbilling erreichte bei den Gebühren­einnahmen ein Wachstum von 23% auf CHF 11 Millionen.

Covid-19-Restriktionen beeinflussten den Nettoertrag

Der gesamte Nettoertrag nahm um 2% auf CHF 487.0 Millionen ab. Der Zinsertrag reduzierte sich um 5%, als Folge der tieferen Forderungs­basis im Privat­kredit­geschäft. Der Zinsaufwand ging um 3% auf CHF 26.0 Millionen zurück.

Der Ertrag aus Kommis­sionen und Gebühren erhöhte sich um 7% auf CHF 130.3 Millionen. Die Kommis­sionen und Gebühren auf Kredit­karten erhöhten sich aufgrund der im zweiten Quartal einsetzenden Erholung im Jahresverlauf um 13%. Der Anteil des Nettoertrags aus Kommis­sionen und Gebühren stieg auf 27% gegenüber 25% im Vorjahr.

Der Geschäfts­aufwand ging leicht zurück von CHF 247.4 Millionen auf CHF 246.3 Millionen. Der Personal­aufwand nahm um 2% auf CHF 132.2 Millionen zu. Der Sachaufwand reduzierte sich um 3% auf CHF 114.0 Millionen. Das Aufwand/Ertrags-Verhältnis erhöhte sich aufgrund der tieferen Erträge auf 50.6% (2020: 49.8%).

Ausgezeichnete Verlustquote

Die Wertberichti­gungen für Verluste reduzierten sich um CHF 16.1 Millionen oder 29% auf CHF 40.3 Millionen, da neben der zugrunde­­liegenden ausgezeichneten Verlust­quote auch der Verkauf eines bereits abge­schrie­benen Forderungs­bestands zum Ergebnis beitrug. Diese Effekte führten zu einer Verlustquote von 0.6%. Bereinigt um den Einmaleffekt von CHF 8.2 Millionen, erreichte die Verlustquote 0.8% (2020: 0.9%). Der Anteil der gefährdeten Forderungen (NPL) nahm leicht auf 0.6% ab (2020: 0.7%). Die Quote der mehr als 30 Tage ausstehenden Forderungen sank auf 1.6% (2020: 1.8%).

Stabile Finanzierung

Im Jahr 2021 nahm das Finanzierungs­portfolio um 3% auf CHF 5.7 Milliarden ab, entsprechend dem Rückgang in der Forderungs­basis und dem niedrigeren Bestand an flüssigen Mitteln. Der Finanzierungs­mix mit 56% Spareinlagen und 44% Nicht-Spareinlagen blieb insgesamt stabil. Die gewichtete durch­schnittliche Laufzeit ging leicht auf 2.5 Jahre (2020: 2.7 Jahre) zurück und die Finanzierungs­kosten am Ende der Periode betrugen 44 Basispunkte (2020: 45 Basispunkte).

Dividende erhöht

Cembra bleibt sehr gut kapitalisiert, mit einer starken Tier 1-Kapitalquote von 18.9% (31. Dezember 2020: 17.7%). Das den Aktionären zurechenbare Eigenkapital nahm um 6% auf CHF 1.200 Milliarden zu, nachdem Cembra im April 2021 eine Dividende für das Geschäftsjahr 2020 in Höhe von CHF 110 Millionen ausgeschüttet hatte.

Aufgrund der robusten Geschäfts­entwicklung schlägt der Verwaltungsrat der General­ver­sammlung vom 21. April 2022 eine 3%, respektive CHF 0.10, höhere Dividende von CHF 3.85 pro Aktie vor. Diese Dividende entspricht einer Aus­schüttungs­quote von 70% des Reingewinns.

Nachhaltig­keits­ratings bestätigt

Im Jahr 2021 bestätigten führende ESG-Rating-Agenturen ihre Bewertungen der Nachhaltigkeit von Cembra. Cembra war auch eines von neun Schweizer Unternehmen, das in den Bloomberg Gender Equality Index 2022 aufgenommen wurde. Cembras Nachhaltig­keits­bericht ist erstmals mit einem externen Prüfbericht versehen.

Ausblick

Für 2022 erwartet Cembra derzeit eine stabile Geschäfts­entwicklung und eine Umsatz­steigerung im Gleich­schritt mit der wirtschaft­lichen Erholung. Weiter geht Cembra von einer soliden Verlust­quote aus und bestätigt den Ausblick für eine Eigen­kapital­rendite von 13–14% für 2022 und 2023, sowie über 15% ab 2024.

Im Namen des Verwaltungs­rats und der Geschäfts­leitung bedanken wir uns bei unseren Kunden, Aktionären und Geschäfts­partnern für das Vertrauen, das sie uns entgegen­bringen. Wir sprechen ausserdem unseren Mitar­beitenden besonderen Dank aus. Sie tragen mit ihrer Expertise und ihrem Engagement wesentlich zum Erfolg der Bank bei.

Holger Laubenthal

CEO