Aktionärs­brief

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre

Die Ergebnisse von 2024 zeigen, dass wir bei unserer strategischen Trans­formation gute Fortschritte machen. Wir treiben die Digitali­sierung unserer Produkte und Dienst­leistungen voran, um den Kunden­nutzen zu erhöhen und unsere Produktivität zu steigern. Auf dieser Dynamik aufbauend werden wir in diesem Jahr weitere Fortschritte erzielen und sind zuver­sichtlich, dass wir unsere Finanz­ziele für 2026 erreichen werden.

Nettoertrag erhöht sich um 7%, Nettozinsmarge auf 5.6% verbessert

Die Netto­forderungen gegenüber Kunden beliefen sich auf CHF 6.6 Milliarden. Der Rückgang um 1% war haupt­sächlich auf eine Abnahme der Forderungen im Privat­kredit­geschäft um 4% auf CHF 2.3 Milliarden zurück­zu­führen, was mit der anhaltend selektiven Kredit­vergabe und einer disziplinierten Preis­gestaltung in einem schwächeren wirtschaft­lichen Umfeld zusammen­hängt. Die Netto­forderungen im Bereich Fahrzeug­finanzierung stiegen um 1% auf CHF 3.2 Milliarden. Im Bereich Kredit­karten reduzierten sich die Netto­forderungen um 2% auf CHF 1.0 Milliarden und im Bereich BNPL erhöhten sie sich um 12% auf CHF 0.2 Milliarden.

Der Nettoertrag stieg um 7% auf CHF 550.5 Millionen. Der Netto­zins­ertrag erhöhte sich dank einer auf 5.6% verbesserten Netto­zins­marge (2023: 5.2%) um 10% auf CHF 380.5 Millionen. Erfolg­reiche Zins­anpassungs­mass­nahmen führten zu einem Anstieg der Zins­erträge um 15% auf CHF 485.7 Millionen. Der Zins­aufwand erhöhte sich im Zuge der fort­laufenden Umschichtung des Refinanzierungs­portfolios auf CHF 105.3 Millionen (2023: CHF 74.9 Millionen). Die Kommissions- und Gebühren­ein­nahmen beliefen sich auf CHF 170.0 Millionen, was einem Anstieg von 1% entspricht. Der grösste Beitrag kam aus dem Kredit­karten­geschäft, das CHF 91.6 Millionen (+3%) ausmachte, während BNPL CHF 39.9 Millionen (+1%) zum Ergebnis beitrug. Der Anteil der Kommissions- und Gebühren­ein­nahmen am Netto­ertrag lag bei 31% (2023: 33%).

Aufwand-Ertrags-Verhältnis verbessert

Der Geschäfts­aufwand erhöhte sich um 1% auf CHF 264.5 Millionen (2023: 262.6 Millionen), wobei Kosten­ein­sparungen durch Restruktu­rierungs­kosten und fort­gesetzte Investitionen in strategische Initiativen ausge­glichen wurden. Die Straffung der Organisation führte zu einem Rückgang des Personal­aufwands um 2% auf CHF 134.8 Millionen. Der Sach­aufwand stieg um 3% auf CHF 129.7 Millionen. Dies führte insgesamt zu einem deutlichen Rückgang des Aufwand-Ertrags-Verhältnisses auf 48.1% (2023: 50.9%). Für das Gesamtjahr 2025 erwartet Cembra ein Aufwand-Ertrags-Verhältnis von ≤ 45% und hat einen klaren Plan, um das Ziel von unter 39% im Jahr 2026 zu erreichen.

Anhaltend solide Verlustquote

Die Wertberichtigungen für Verluste erhöhten sich um CHF 17.2 Millionen auf CHF 74.2 Millionen (2023: CHF 56.9 Millionen), was die Fällig­keiten der nach der Corona-Krise gewachsenen Forderungen in einem leicht abge­schwächten makro­öko­nomischen Umfeld wider­spiegelt, in dem exponierte Kunden­segmente mit höheren Lebens­haltungs­kosten konfrontiert sind. Dies resultierte in einer Verlust­quote von 1.1% im Rahmen des lang­fristigen Trends. Die Quote der mehr als 30 Tage aus­stehenden Forderungen lag bei 2.7% (2023: 2.1%). Der Anteil der gefährdeten Forderungen (NPL) erhöhte sich auf 1.2% (2023: 0.8%). Cembra erwartet keine wesent­liche Änderung der Verlust­­quote gegenüber dem aktuellen Niveau.

Weiter diversifiziertes Finanzierungs­portfolio

Der Wert des diversifizierten Finanzierungs­port­folios der Gruppe nahm im Jahr 2024 um 3% auf CHF 6.4 Milliarden ab, was dem Trend bei den Forderungen entsprach. Der Anteil von Spar­einlagen erhöhte sich weiter auf 55% (2023: 53%). Die gewichtete durch­schnittliche Duration erhöhte sich leicht auf 2.5 Jahre (2023: 2.4 Jahre). Die Refinanzierungs­kosten am Ende des Berichts­zeit­raums betrugen 1.53% (31. Dezember 2023: 1.47%).

Starke Kapitalbasis und Dividenden­erhöhung auf CHF 4.25

Cembra ist weiterhin sehr gut kapitalisiert, mit einer starken Tier 1-Kapital­quote von 17.9% (31. Dezember 2023: 17.2%). Wie erwartet werden die end­gültigen Basel-III-Standards ab 1. Januar 2025 einen negativen Einfluss von 0.5 Prozent­punkten auf die Eigen­kapital­quote haben. Das Eigen­kapital stieg um 3% auf CHF 1.285 Milliarden.

In Anbetracht der soliden Ergebnisse wird der Verwaltungsrat der General­versammlung am 24. April 2025 eine Dividende von CHF 4.25 pro Aktie (Ausschüttungs­quote von 73%) vorschlagen, was einer Erhöhung von CHF 0.25 beziehungs­weise 6% gegen­über dem Vorjahr entspricht.

Fortschritte bei strategischer Transformation

Im Jahr 2024 trieb Cembra ihre strategische Trans­formation zur Steigerung der Produktivität und des Kunden­nutzens konsequent weiter voran. Die erfolg­reiche Ein­führung der neuen IT-Plattform für das Leasing­geschäft stärkte die Beziehungen von Cembra zu ihren Partnern, verbesserte den Kunden­nutzen, steigerte die Effizienz und ermöglicht künftig weitere Produktivitäts­steigerungen. Ausserdem erweiterte Cembra ihr Portfolio an eigenen Karten und Co-Branding-Partner­schaften, was zu höheren Zins­erträgen und Provisionen führte. Das Kredit­karten­angebot wurde um zusätzliche Dienst­leistungen, ein­schliesslich Versicherungs­produkten, ausgebaut und die Cembra-App wurde um weitere Selbst­bedienungs­funktionen ergänzt. Cembra straffte ausserdem die Organisation und baute den Technologie- und Dienst­leistungs­standort in Riga, Lettland, weiter aus. Zu den weiteren Innovationen im Berichts­zeitraum gehörten das neue digitale Spar­angebot, die Aus­lagerung bestimmter Prozesse im Kunden­dienst und die voll­ständige Einführung der TWINT-Funktion «Später bezahlen» für alle Partner­banken.

Ausblick

Für das Geschäftsjahr 2025 rechnet Cembra mit einer Steigerung des Netto­ertrags mindestens in Höhe des Wachstums des Schweizer BIP, sowie mit einer weiterhin soliden Verlust­quote und einem Aufwand-Ertrags-Verhältnis von ≤ 45%. Infolge­dessen erwartet Cembra für 2025 einen Anstieg des Rein­gewinns und eine Eigen­kapital­rendite von 14–15% (bisher ≥ 15%) und bestätigt ihre mittelfristigen Ziele bis 2026.

Im Namen des Verwaltungsrats und der Geschäfts­leitung bedanken wir uns bei unseren Kunden, Aktionären und Geschäfts­partnern für das Vertrauen, das sie uns entgegen­bringen. Wir sprechen ausserdem unseren Mitarbeitenden besonderen Dank aus. Sie tragen mit ihrer Expertise und ihrem Engagement wesentlich zum Erfolg der Gruppe bei.

Holger Laubenthal

CEO