Erstklassige Produkte, Partner und Mitarbeitende – und eine Million Kunden. Robert Oudmayer, Chief Executive Officer von Cembra, über ein weiteres sehr erfolgreiches Geschäftsjahr, die Integration von cashgate, Nachhaltigkeit und die Zukunftspläne der Bank.
2019 konnten wir erneut eine hervorragende Geschäftsentwicklung verbuchen: Sowohl die Nettoforderungen gegenüber Kunden als auch die Nettoerträge sind gestiegen, und auch der Gewinn erreichte wieder ein Rekordniveau. Wir haben mit der Übernahme von cashgate den Grundstein für unsere Zukunft gelegt und Cembra Business eingeführt, unsere neue Online-Finanzierungslösung für kleine Unternehmen.
Wir sind in unserer Arbeit sehr diszipliniert, besonders bei dem Management von Kosten, Finanzierung und Risiken. Wir kennen unsere Märkte genau und konzentrieren uns auf die Bereiche, in denen wir gut sind. Das – ergänzt durch erstklassige Produkte, Partner und Mitarbeitende – hat unseren Erfolg möglich gemacht.
Es liegt ein weiteres Rekordjahr hinter uns. Wir haben unsere Ziele in einem kompetitiven Marktumfeld erreicht und in allen Geschäftsbereichen profitables Wachstum erzielt. Unser Reingewinn ist um 3% auf ein Rekordergebnis von CHF 159.2 Millionen gestiegen. Die Nettoforderungen gegenüber Kunden stiegen dank der Übernahme von cashgate um 37%, und in den Bereichen Fahrzeugfinanzierung und Kreditkarten konnten wir ein starkes organisches Wachstum erzielen. Der Nettoertrag stieg um 9%, unsere Eigenkapitalrendite betrug 15.7%. Insgesamt sind wir mit unserer Leistung sehr zufrieden.
Die Integration läuft plangemäss, und unser Geschäft ist gut positioniert, um weiter profitables Wachstum zu erzielen. Es freut uns sehr, dass die neuen Teams erfolgreich zusammenarbeiten, und wir begrüssen die Fortschritte.
Unsere Aktionäre dürfen sich über eine gute Rendite freuen. Wir wollen durch die Übernahme bereits 2020 einen höheren Reingewinn und ein höheres Ergebnis pro Aktie erzielen. Zudem werden sie vom langfristigen Wachstum profitieren, das die Übernahme mit sich bringt.
Wir werden unseren Kunden weiterhin attraktive Produkte und einen zuverlässigen Service bieten. Sie profitieren zudem von unserer laufenden Digitalisierung. Wir wollen das Onboarding stärker automatisieren und unsere Self-Service-Funktionen verbessern. Mit der Erfahrung von cashgate können wir diesen Prozess noch beschleunigen. Unseren Mitarbeitenden können wir aufgrund des Wachstums und der Investitionen mehr und vielfältigere Möglichkeiten bieten.
Robert Oudmayer, CEO
Cembra ist keine klassische Bank. In Bezug auf unsere Arbeitsvereinbarungen sind wir flexibel, haben einen hohen Frauenanteil – auch in Führungspositionen – und mit Mitarbeitenden aus 36 verschiedenen Ländern eine sehr offene und vielfältige Kultur. Wir sind kein Grosskonzern, sondern ein verhältnismässig agiles und wachsendes mittelgrosses Unternehmen. Bei Cembra kann der Einzelne etwas bewirken – das macht die Arbeit interessant. Ich bin fest davon überzeugt, dass Flexibilität dazu beiträgt, die Motivation unserer Mitarbeitenden zu erhalten. Und unsere Bemühungen zahlen sich aus – 2019 wurden wir als Great Place To Work ausgezeichnet.
Cembra Business bietet Kredite für kleine Unternehmen an. Wir sind der Meinung, dass dieses Marktsegment in der Schweiz noch nicht ausreichend bedient wird. Es ist schwierig für kleine Unternehmen, an die benötigten Finanzmittel zu kommen, und der Antragsprozess ist oft mühselig. Unser Produkt ist schnell und komplett online. Meine Erwartungen in Bezug auf Cembra Business sind ziemlich hoch.
Wir haben heute fast eine Million Kreditkarten in Umlauf, und darauf sind wir sehr stolz. Als wir 2006 ins Kreditkartengeschäft einstiegen, fingen wir bei null an. Wir sind seitdem gewachsen, haben immer neue Partnerschaften geschlossen und haben auch unsere eigene Cembra-Kreditkarte. Die Kooperation mit der Migros Bank unterscheidet sich von unseren anderen Partnerschaften. Sie wird uns neue Marktfelder eröffnen, weil wir Banken als Kunden bedienen.
Wir haben in diesem Jahr unsere Berichterstattung erweitert, um zu zeigen, welche konkreten Schritte Cembra unternommen hat, um verantwortungsbewusstes unternehmerisches Verhalten in der gesamten Organisation zu verankern. Unsere Bank engagiert sich seit 2003 für verschiedene wohltätige Zwecke, und wir wollen unseren Kunden verantwortungsbewusste Finanzierungsprodukte und Dienstleistungen bieten. Wir wollen unseren ökologischen Fussabdruck pro Kopf weiter reduzieren, und auch die Integrität unseres Unternehmens steht auf unserer Prioritätenliste ganz oben.
Zum Zeitpunkt unseres Börsengangs 2013 hiess unsere Marke GE Money Bank, deshalb passte die Bezeichnung Cembra Money Bank. Die Leute kannten uns ja bereits als «Money Bank». Mit der Zeit hat Cembra sich aber einen eigenen Namen gemacht und ist heute eine etablierte und bekannte Marke. Es war also an der Zeit, auf das «Money Bank» zu verzichten.
Wir müssen die Integration von cashgate erfolgreich abschliessen. Ausserdem setzen wir auf die weitere Digitalisierung unseres Geschäfts, auf die Entwicklung neuer Partnerschaften im Kartengeschäft und auf die Einführung unseres neuen Online-Finanzierungsprodukts für kleine Unternehmen.
Unsere Strategie bleibt unverändert, wir bleiben fest auf Kurs. Vor allem wollen wir unser Kerngeschäft verteidigen, in dem wir stark sind. Das erreichen wir, indem wir neue Kunden gewinnen und dabei ein wettbewerbsfähiges Aufwand/Ertrags-Verhältnis beibehalten. Darüber hinaus wollen wir das Geschäft durch umfangreiche Investitionen in die Digitalisierung zukunftsfähig machen. Letztlich konzentrieren wir uns weiterhin auf die Schweiz und wollen unsere Präsenz hier noch weiter ausbauen. Ich sehe weiteres Wachstumspotenzial im Kreditkartengeschäft, in der Finanzierung kleiner Unternehmen und in der Rechnungsfinanzierung. Aber am wichtigsten ist, dass wir für alle unsere Kunden, Aktionäre und Geschäftspartner eine verlässliche und stabile Bank bleiben – und für unsere Mitarbeitenden eine tolle Arbeitgeberin.