Aktionärsbrief

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre

Es freut uns, Sie über ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr von Cembra zu informieren. Cembra erwirt­schaftete 2019 einen um 3% höheren Reingewinn von CHF 159.2 Millionen. Alle Geschäftsbereiche trugen zu diesem Rekordergebnis bei. Die Eigenkapitalrendite erreichte 15.7%. Mit einer Tier 1-Kapitalquote von 16.3% sind wir solide kapitalisiert. Der General­versammlung wird eine Dividende von CHF 3.75 pro Aktie vorge­schlagen.

2019 war für Cembra ein weiteres sehr erfolgreiches Jahr. Wir freuen uns sehr, dass wir 2019 über 130’000 Neukunden gewinnen konnten und in der Schweiz nun über eine Million Kunden bedienen. Nun setzen wir auf die weitere Digitali­sierung unseres Geschäfts, auf die Entwicklung neuer Partnerschaften im Kartengeschäft und auf die Einführung unseres neuen Online-Finanzierungsprodukts für kleine Unternehmen.

Profitables Wachstum aller Geschäfts­bereiche

In der Gruppe stiegen die Nettoforderungen gegenüber Kunden aufgrund der Konsolidierung von cashgate um 37% auf den Rekordbetrag von CHF 6.6 Milliarden. Trotz des starken Wettbewerbs in allen Geschäftsbereichen lag das organische Wachstum der Forderungen von Cembra ohne Berück­sichtigung von cashgate bei 6%. Die Nettoforderungen im Privatkreditgeschäft stiegen um 39% auf CHF 2.6 Milliarden (+2% ohne cashgate). Der Zinsertrag im Privatkredit­geschäft erhöhte sich um 7% auf CHF 172.6 Millionen und die Marge betrug 7.5%. Die Nettoforderungen gegenüber Kunden im Bereich Fahrzeug­finanzierungen stiegen im Berichts­zeitraum um 48% auf CHF 2.9 Milliarden (+7% ohne cashgate). Der Zinsertrag lag mit CHF 110.6 Millionen um 12% höher und die Marge lag für das Fahrzeug­finanzierungs­geschäft bei 4.5%.

Die solide Entwicklung des Kreditkarten­geschäfts wurde durch die höhere Anzahl ausgegebener Karten (+10% gegenüber dem Vorjahr auf 984’000) und einen weiteren Anstieg der Transaktions­volumina (+10% gegenüber dem Vorjahr) erreicht. Die Netto­forderungen stiegen um 9% auf CHF 1.0 Milliarden. Der Zinsertrag im Kredit­kartengeschäft stieg um 11% auf CHF 79.4 Millionen und die Marge betrug 8%.

Stetige Umsatz­steigerung

Der Nettoertrag stieg um 9% auf CHF 479.7 Millionen (+4% ohne cashgate). Der Zinsertrag stieg infolge der Übernahme und der höheren Kreditkartenvolumen um 9%. Aufgrund des um CHF 1.8 Milliarden höheren Finanzierungs­portfolios nahm der Zinsaufwand um 34% auf CHF 27.8 Millionen zu.

Der Ertrag aus Kommissionen und Gebühren stieg um 14% auf CHF 147.7 Millionen aufgrund der Übernahme, des soliden Ertrags aus Kreditkarten­gebühren sowie der übrigen Erträge, die hauptsächlich durch den Rech­nungs­finanzierer Swissbilling erwirt­schaftet wurden. Der Anteil des Nettoertrags aus Kommissionen und Gebühren erhöhte sich auf 31% gegenüber 30% im Vorjahr.

Der Geschäfts­aufwand erhöhte sich um 20% auf CHF 231.8 Millionen. Bedingt durch 180 neue Vollzeitstellen (+23%), darunter 134 Mitarbeitende von cashgate, erhöhte sich der Personal­aufwand 2019 um 14% auf CHF 120.5 Millionen. Der Sachaufwand stieg um 28% auf CHF 111.3 Millionen, was sich in erster Linie auf die Integration von cashgate sowie laufender Investitionen in Technologie und Wachstums­initiativen zurückführen lässt. Das Aufwand/Ertrags-Verhältnis stieg auf 48.3%. Ohne Berück­sichtigung der Übernahme – die Kosten der Inte­gra­tion von cashgate betrugen 2019 rund CHF 8 Millionen – lag das Aufwand/Ertrags-Verhältnis bei 45.5%. 2018 waren es noch 44%.

Gute Performance bei den Wert­berichtigungen

Die Wertberichtigung für Verluste verringerte sich trotz des wachsenden Kredit­portfolios um CHF 5 Millionen, oder 10%, auf CHF 45.1 Millionen. Dieser Rückgang liess sich auf das weiterhin günstige Makroumfeld sowie einen Einmaleffekt aufgrund der besseren Synchronisierung von Abschreibungs- und Inkasso­­verfahren zurückführen. Aufgrund des Synchronisations­­prozesses kam es so zu einer Verlustquote von 0.8% (2018: 1.1%) und höheren gefährdeten Forderungen von 0.6% (2018: 0.4%). Die Quote der mehr als 30 Tage ausstehenden Forderungen blieb mit 1.8% stabil (2018: 1.8%).

Termin­gerechte Integration von cashgate

Seit Abschluss der Übernahme am 2. September 2019 führt Cembra die Integration plangemäss durch. Im Dezember 2019 zogen alle Mitarbeitenden vom cashgate-Hauptsitz in ihre neuen Büros im Hauptsitz von Cembra in Zürich-Altstetten. Seit 1. Januar 2020 läuft das Automobil­geschäft von Cembra auf einem einzigen System und die Marke cashgate wird für das Online-Angebot für Privatkredite weitergeführt. Bis April 2020 erwartet Cembra die Konsolidierung aller Filialen von cashgate und wird dann ein Netzwerk von 17 Filialen in der Schweiz betreiben.

Fortschritt in neuen Geschäfts­bereichen

Im vierten Quartal 2019 erweiterte die Gruppe wie geplant ihr Produktportfolio unter der Marke Cembra Business mit einem Online-Finanzierungs­produkt für kleine Unternehmen in der Schweiz. Die kommerzielle Einführung des neuen Produkts begann am 17. Februar 2020. Swissbilling konnte den Ertrag 2019 gegenüber 2018 mehr als verdoppeln.

Brücken­finanzierung vollständig zurückgezahlt

Seit der Ankündigung der Übernahme von cashgate am 1. Juli hat Cembra Money Bank die Transaktion durch verschiedene Kapital­marktinstrumente und Einlagen vollständig bezahlt. Die Brücken­finanzierung in Höhe von CHF 1.5 Milliarden wurde im November 2019 vollständig zurückgezahlt, und das Finanzierungsportfolio von Cembra stieg bis Jahresende um 42% auf CHF 6.1 Milliarden. Die durchschnittlich gewichtete verbleibende Laufzeit betrug 2.9 Jahre, und die Refinanzierungs­kosten reduzierten sich von 49 auf 44 Basispunkte per Ende Jahr.

Solide Kapital­position und stabile Dividende

Cembra bleibt mit einer soliden Tier-1-Kapitalquote von 16.3% sehr gut kapitalisiert, was der für 2019 ange­kün­digten Bandbreite von 16% bis 17% entspricht. Die Leverage Ratio betrug 12.5%. Das Eigen­kapital erhöhte sich um 17% auf CHF 1.091 Milliarden, hauptsächlich aufgrund des Verkaufs eigener Aktien im Juli 2019.

Aufgrund des soliden Finanz­ergebnisses von Cembra wird der Verwaltungs­rat an der kommenden General­versammlung am 16. April 2020 eine Dividende von CHF 3.75 pro Aktie empfehlen (entsprechend einer Ausschüttungs­quote von 68%). Da das organische Wachstum in der zweiten Jahreshälfte höher ausfiel als erwartet und um für weiteres Wachstum flexibel zu bleiben, wird Cembra davon absehen, der nächsten General­versammlung die Vernichtung der verbleibenden eigenen Aktien vorzuschlagen.

Thomas Buess wird zur Wahl in den Verwaltungs­rat vorgeschlagen

Der Verwaltungsrat von Cembra wird an der kommenden Generalversammlung vom 16. April 2020 Thomas Buess als neues Verwaltungsrats­mitglied vorschlagen. Er ersetzt Ben Tellings, der per 31. Dezember 2019 zurückgetreten war.

Thomas Buess, Schweizer Staatsbürger, hat über dreissig Jahre im Finanzdienst­leistungs- und Versiche­rungs­sektor verbracht und war in unterschiedlichen Rollen für Unternehmen wie Elvia, die Zürich Versicherungs­gruppe und dem Allianz-Konzern tätig. Von 2009 bis 2019 war er Group Chief Financial Officer bei Swiss Life. Seit 2019 ist er Mitglied des Verwaltungsrats der Swiss Life-Gruppe.

Ausblick

Während sich die vor kurzem erfolgte Ausbreitung des Coronavirus (Covid-19) negativ auf die Welt­wirt­schaft und auf die Schweizer Wirtschaft auswirkt, ist Cembra gut in das neue Jahr gestartet. Dank mehr­jährigen Verträgen und unseren lang­jährigen Erfahrungen erwartet die Gruppe in diesem Jahr einen robusten Geschäfts­verlauf. Die Integration von cashgate schreitet wie geplant voran. Das Management von Cembra beurteilt laufend die Situation und wird, falls notwendig, die Guidance aktualisieren.

Im Namen des Verwaltungsrats und der Geschäfts­leitung bedanken wir uns bei unseren Kunden, Aktionären und Geschäfts­partnern für das Vertrauen, das sie uns entgegenbringen. Wir sprechen ausserdem unseren Mitarbeitenden besonderen Dank aus. Sie tragen mit ihrer Expertise und ihrem Engagement wesentlich zum Erfolg der Bank bei.

Robert Oudmayer

Chief Executive Officer