Geschäftsbericht 2017

Aktionärsbrief

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre

Es freut uns, Sie über ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr von Cembra Money Bank zu informieren. In einem von verstärkter Regulierung geprägten Umfeld erzielten wir einen Reingewinn von CHF 144.5 Millionen. Unsere Forderungen gegenüber Kunden stiegen um 12% auf rekordhohe CHF 4.6 Milliarden. Der Anstieg wurde sowohl durch Übernahmen als auch durch organisches Wachstum getrieben. Mit einer CET1-Kapitalquote von 19.2% ist der Konzern stark kapitalisiert, und die Aktionäre profitieren von einer um CHF 0.10 höheren Dividende pro Aktie von CHF 3.55.

Im Geschäftsjahr 2017 erzielten wir einen Reingewinn von CHF 144.5 Millionen respektive CHF 5.13 pro Aktie. Das Resultat liegt dank einem starken zweiten Halbjahr 2017 leicht über unserer ursprünglichen Prognose. Mit einer Eigenkapitalrendite von 16.7% übertrafen wir wiederum unser mittelfristiges Ziel von 15%. Der Nettoertrag nahm um 1 % auf CHF 396.3 Millionen zu; dies trotz einem 5% tieferen Zinserfolg von CHF 283.6 Millionen aufgrund der gesenkten Höchstzinssätze. Der Ertrag aus Kommissionen und Gebühren dagegen legte um 17% auf CHF 112.7 Millionen zu – hauptsächlich als Folge der starken Entwicklung im Kreditkartengeschäft. Unser umsichtiges Risikomanagement spiegelt sich in tiefen Wertberichtigungen für Verluste von CHF 45.1 Millionen wider, was einer Verlustquote von 1.0% der Kunden­forderungen entspricht. Die Qualität der Forderungen blieb robust, wobei 0.4% der Forderungen als gefährdet ein­gestuft werden. Unsere Kostendisziplin reflektierte sich in einem im Vorjahresvergleich unveränderten Geschäfts­aufwand von CHF 167.9 Millionen, was einem Aufwand / Ertrags-Verhältnis von 42.4% entspricht.

Wachstum der Kundenforderungen in allen Geschäftsbereichen

Die Nettoforderungen gegenüber Kunden erhöhten sich um 12% auf rekordhohe CHF 4’562 Millionen. Alle Geschäftsbereiche trugen zum Wachstum bei. Auch unter Ausklammerung des Einflusses von Akquisitionen (CHF 327 Millionen), konnten wir das Wachstum des Schweizer Bruttoinlandsprodukts übertreffen. Die Nettoforderungen gegenüber Kunden im Privatkreditgeschäft – inklusive der eny-Finance-Refinanzierungstransaktion – stiegen in einem herausforderndem Umfeld um 4% auf CHF 1’782 Millionen. Der Schweizer Automobilmarkt entwickelte sich 2017 stabil. Während der Markt für Occasionsfahrzeuge unverändert blieb, gingen die Neuzulassungen leicht um 1% zurück. Im zweiten Halbjahr 2017 übernahmen wir EFL Autoleasing, eine Anbieterin von Fahrzeugfinanzierungen mit Kundenforderungen von rund CHF 278 Millionen. Die Übernahme war der Hauptgrund für den Anstieg der Forderungen gegenüber Kunden im Bereich Fahrzeugfinanzierungen um 18% auf CHF 1’942 Millionen. Unser Kreditkartengeschäft verzeichnete erneut ein starkes Wachstum der Nettoforderungen gegenüber Kunden von 17% auf CHF 833 Millionen. Die Zahl der von Cembra Money Bank ausgegebenen Kreditkarten stieg um 10% auf rund 803’000 Karten. Der Zinsertrag im Kreditkartengeschäft wuchs um 17% und die Einnahmen aus Kommissionen und Gebühren sogar um 18%.

Bilanz übertrifft Marke von CHF 5 Milliarden

Die Bilanzsumme stieg vorwiegend aufgrund des starken Wachstums der Kundenforderungen auf CHF 5’099 Millionen. Das Refinanzierungsportfolio erhöhte sich entsprechend auf CHF 4’048 Millionen mit einem veränderten Mix von 65% Einlagen und 35% Kapitalmarktinstrumenten. Die durchschnittlich verbleibende Restlaufzeit konnte auf knapp unter drei Jahre verlängert und die Refinanzierungskosten konnten gleichzeitig reduziert werden. Die Bank nahm am Kapital­markt insgesamt CHF 350 Millionen über zwei Anleihen mit langen Laufzeiten auf.

Das Eigenkapital erhöhte sich um 4% auf CHF 885 Millionen, trotz einer Dividendenausschüttung von CHF 125.5 Millionen im Mai 2017. Mit einer CET1-Kapitalquote von 19.2% und einer Leverage Ratio von 15.4% ist die Bank sehr gut kapitalisiert. Gegenüber dem CET1-Ziel von 18% beträgt das Überschusskapital CHF 49 Millionen.

Erhöhung der ordentlichen Dividende auf CHF 3.55 pro Aktie

Aufgrund des Finanzergebnisses schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung eine um 3%, respektive CHF 0.10, höhere ordentliche Dividende von CHF 3.55 pro Aktie vor. Die Dividende wird unterteilt in CHF 3.00 aus Kapitaleinlagereserven (verrechnungssteuerfrei in der Schweiz) und CHF 0.55 aus dem Bilanzgewinn. Wir haben unsere ordentliche Dividende seit dem Börsengang jedes Jahr erhöht und sind bestrebt, unseren Aktionären auch in Zukunft eine attraktive Dividende zu bezahlen.

Neue Partnerschaften in den Bereichen Fahrzeugfinanzierungen und Kreditkarten

Die Bank ist kürzlich mehrere neue Partnerschaften eingegangen. Im Bereich Fahrzeugfinanzierungen wurde eine Zusammenarbeit mit einem Hersteller von Elektrofahrzeugen vereinbart. Mit der Übernahme von EFL Autoleasing wurde Cembra Money Bank die Finanzierungspartnerin von Hyundai und ist seit dem 1. Januar 2018 auch Partnerin für Harley-Davidson-­Motorräder. Per Anfang Februar 2018 führte die Bank die mobile Bezahllösung Samsung Pay für vier Kreditkarten­programme ein. Im Weiteren startet die Bank Anfang April 2018 eine Kooperation mit dem Einrichtungshaus Interio, einem Unternehmen der Migros-Gruppe. Einerseits wird eine Kreditkarte im Interio-Design herausgegeben (basierend auf der Cumulus-Mastercard) und andererseits wird im zweiten Halbjahr 2018 eine Rechnungsfinanzierungslösung für den stationären Handel (Point of Sale) entwickelt.

Ausblick für 2018

Unter Annahme eines unveränderten ökonomischen Umfelds geht Cembra Money Bank für das Geschäftsjahr 2018 von einem Ergebnis pro Aktie zwischen CHF 4.80 und CHF 5.10 aus. Die Bank erwartet zusätzliche Erträge aus den übernommenen Unternehmen und aus dem anhaltend wachsenden Kreditkartengeschäft. Diese sollten den Rückgang des Zinsertrags im Bereich Privatkredite als Folge der gesetzlichen Reduktion des Höchstzinssatzes kompensieren. Aufgrund des akquisitionsbedingt höheren Personalbestands und weiteren Investitionen in die Digitalisierung ist ein höherer Geschäftsaufwand zu erwarten. Dies dürfte zu einem leicht höheren, aber nach wie vor kompetitiven Aufwand / Ertrags-Verhältnis führen. Die Wertberichtigungen für Verluste sollten im Rahmen der Vorjahre liegen.

Im Namen des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung bedanken wir uns bei unseren Kunden, Aktionären und Geschäftspartnern für das Vertrauen, das sie uns entgegenbringen. Wir sprechen ausserdem unseren Mitarbeitenden besonderen Dank aus. Sie tragen mit ihrer Expertise und ihrem Engagement wesentlich zum Erfolg der Bank bei.

Robert Oudmayer

Chief Executive Officer